Am vergangenen Samstag fand die ordentliche Delegiertenversammlung des Schweizer American Football Verbands (SAFV) statt. Im Haus des Sports trafen sich die Delegierten der Schweizer American Football Clubs.
Diskussionen im Vorfeld
Bereits im Vorfeld wurden einige Misstöne verzeichnet. Einerseits erhielten die Delegierten ein sehr grosses Dossier an eingereichten Traktandenwünschen und andererseits hallte noch immer die “Gewinnwarnung” via E-Mail durch Präsident Claudio Spescha an alle Teams der Schweiz nach. Der Verband hat sich in diesem Jahr deutlich übernommen. Wie der SAFV in einem LinkedIn-Post bestätigte, erlitt der Verband einen Rekordverlust von über CHF 80’000.-. Begründet wurde dieses Manko mit der sehr teuren Teilnahme an der Flag Football-WM. Man kann es als Investment in LA2028 betrachten, denn dank der guten Klassierungen stehen die Chancen gut, in eine höhere Förderklasse beim Bund zu gelangen. Und trotzdem muss man sich an der Spitze des Verbandes die Frage gefallen lassen, weshalb so etwas passieren konnte. Zwar wurde die Entlastung erteilt, allerdings mit einem enttäuschenden Resultat mit sehr vielen Enthaltungen – so wurde es von Teilnehmenden an der DV bestätigt. Auch bestätigt wurden die Sanierungsmassnahmen. Die Vereine haben sich darauf geeinigt, mittels einer Zusatzzahlung dem Verband finanziell unter die Arme zu greifen.
Ablehnung des Wiedereintritts der Hohenems Blue Devils
Auf der Traktandenliste stand auch der Wiederbeitritt der Hohenems Blue Devils. Das Team aus Vorarlberg hatte beabsichtigt, künftig ausschliesslich in der Schweiz zu spielen. Die geografische Lage ganz im Westen von Österreich zwingt die Blue Devils zu sehr weiten Auswärtsfahrten in der österreichischen Liga. Durch die Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft erhoffte man sich eine Reduktion dieser Reisekosten. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass die Blue Devils in der Schweiz gespielt hätten, schon vor etwa 10 Jahren waren sie Teil des SAFV. Aber soweit dürfte es nicht kommen. Die Delegierten lehnten den Antrag des österreichischen Teams ab.
Geneva Fenix, Baselland Pioneers und Bülach Ravens neu mit dabei
Aufgenommen wurden hingegen die Geneva Fenix (reines Frauen-Flag-Team), die Baselland Pioneers (Flag) sowie die Bülach Ravens (Tackle). Letztere mussten einige Hürden überwinden, um die Voraussetzungen für die Qualifikation in die NLC zu erfüllen. Dazu gehörte unter anderem das Bestreiten einer bestimmten Anzahl Scrimmages und Testspiele, um zu beweisen, dass das Team über genügend Spieler sowie eine funktionierende Infrastruktur verfügt. Dabei wurden jedoch viele unterschiedliche Helmfarben auf Seiten der Ravens beobachtet. Wenn man der Aussage des Ravens-Vereinspräsidenten folgen darf, musste das Team aufgrund einer kurzfristigen Spielverschiebung auf sehr viele Spieler verzichten (Langzeitverletzte, Militärdienst usw.). Daher hätte man auf Unterstützung der Renegades zurückgreifen können und setzte fünf Gastspieler ein. Bereits beim Spiel gegen die Spartans verfügte man nur über ein sehr knappes Kader. In der Meisterschaft wird so etwas nicht funktionieren. Hoffentlich ereilt die Ravens nicht ein ähnliches Schicksal wie die Teams aus der Region Bern. Es wäre weder für das Projekt Ravens noch für die NLC gut.
Kampfwahl um die Vizepräsidentschaft
Die Vorstandswahlen wurden von der Kandidatur zweier Bewerber um den Posten des Vizepräsidenten geprägt: Armand Mensen und Olivier Gossweiler, in der letzten Saison noch zusammen bei den Zurich Renegades, traten in einer Kampfabstimmung gegeneinander an. Mensen konnte das absolute Mehr erreichen und sich durchsetzen. Der Vorstand verfügt auch wieder über eine Finanzchefin: Elena Jasvoin wurde gewählt. Franco Landolt übernimmt die Kommunikation, das Marketing wird von der Spezialistin Petra Lengyel verantwortet und Torsten Hoof ist der neue Verantwortliche für Flag Football. Claudio Spescha und die übrigen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt.
General Manager Markus Rath seit Juni dabei
Bereits seit Mitte Juni ist Markus Rath als General Manager in der Geschäftsstelle aktiv und trägt die Verantwortung der operativen Geschäfte. „Nach fünf eher konstanten Jahren kommt es nun zum grossen Wechsel im Vorstand. Die neuen Gesichter bringen viel Knowhow auf ihren Gebieten mit, ich freue mich sehr auf den neuen Wind und die kommende Zusammenarbeit. Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Team zusammenhaben, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern und das Potenzial des Verbandes auszuschöpfen“, so Präsident Spescha über seine neuen Kolleg:innen.
Spielpläne voraussichtlich im Januar bereit
Wie üblich im Dezember konnten die Spielpläne noch nicht präsentiert werden. Viele Organisationen erhalten von den Sportämtern keine festen Zusagen noch im alten Jahr. Erste Spielpläne müssten im Januar verfügbar sein.
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