Raiders gegen Ravens wurde zum Krimi im Tivoli

Photo credit: Goran Milosavljevic

Tatort innsbrucker tivoli

Es war ein echter Krimi den die 3’447 Zuseher am Innsbrucker Tivoli zwischen den Raiders Tirol und den Munich Ravens zu sehen bekamen. Schlussendlich konnten sich die Tiroler knapp mit 25:24 durchsetzen und den sechsten Sieg der Saison 2023 feiern.

Ausgeglichener start

Der erste Drive der Raiders Tirol verlief nach Plan. Quarterback Christian Strong konnte seine Mitspieler in Szene setzen, baute auf Runningback Tobias Bonatti und Tight End Richard Weber. Die spektakulärste Spielszene des Eröffnungsdrives lieferte aber Wide Receiver Philipp Haun mit einem einhändigen Catch für einen Raumgewinn von 34 Yards. Jarvis McClam war wenig später zur Stelle und sorgte für den ersten Touchdown des Abends – 7:0 für die Raiders Tirol.

München bekam den Ball an der eigenen 40-Yard-Linie und durch Receiver Marvin Rutsch auch zu einem ersten First Down. Die Gäste zeigten sich angriffslustig und Quarterback Chad Jeffries suchte sofort seinen besten Playmaker – Markell Castle. Der US-Import wurde in der Endzone gefunden, ein tiefer 32-Yard-Touchdown sorgte für den Ausgleich – 7:7 nach erfolgreichem Extrapunkt.

Nach einem kurzen Return übernahm die Tiroler Offensive in der eigenen Hälfte. Ein kurzer Lauf von Bonatti und ein Sack an Christian Strong brachte einen dritten Versuch mit neun Yards zu gehen – Adrian Platzgummer erzielte den nötigen Raumgewinn zu einer neuen Angriffsserie. Dennoch war wenig später Schluss – die Raiders spielten einen vierten Versuch aus, konnten aber nicht die ersehnte Linie überschreiten. Die Bayern übernahmen an der Spielfeldmitte.

Über Runningback Oyewo wurde ein First Down eingefahren, allerdings kam nun auch die Raiders-Defensive zu einem wichtigen Stopp: Die Münchner sahen sich ebenfalls gezwungen, einen vierten Versuch auszuspielen. QB Jeffries ging selbst, fumbelte das Ei aber noch vor einem neuen First Down im Aus – Ballbesitz für die Tiroler.

Coach Herron und sein Offensive Coordinator Kyle Callahan wollten das Laufspiel weiter forcieren und fütterten Bonatti mit Plays. Die Münchner hielten den Runningback in Schach und schickten die Hausherren Three and Out.

Oyewo lief eindrucksvoll für 19 Yards zu einem neuen First Down, ehe das erste Viertel endete.

Führung für München

Markell Castle ließ die Münchner noch weiter nach vorne kommen und schon an der Red Zone der Tiroler anklopfen. Trotz großen Drucks der Defensive Line auf Jeffries, brachte der US-Quarterback noch einen Pass bei Marvin Rutsch an – viele Yards fehlten den Ravens nicht mehr zu einem weiteren Score. Wieder wurde Oyewo mit Bällen gefüttert, diesmal konnte sich der starke Runningback aber nicht durchsetzen und die Raben mussten ein Field Goal versuchen – Kicker Robert Werner blieb cool und verwandelte – 7:10 und damit die erstmalige Führung.

An der 21-Yard-Linie startete Christian Strong, der sofort seinen Tight End Richard Weber für ein neues First Down fand. Viel mehr Erwähnenswertes passierte nicht, ein Punt folgte. Sowohl der nächste Drive der Ravens als auch jener der Raiders endete punktelos mit demselben Ausgang – Punts.

Anschließend zeigten die Münchner wieder ihre Gefährlichkeit: Markell Castle als Wegbereiter, Tomiwa Oyewo als Ausührender. Nach einem 20-Yard-Lauf von Oyewo, bracht der Receiver seine Mannschaft bis an die fünf Yard-Linie. Hier übernahm Oyewo wenig später und erreichte auch die Endzone. Die Bayern bauten die Führung zur Mitte des zweiten Viertels auf 17:7 aus.

Jarvis McClam brachte sein Team mit einem starken Return an die Feldmitte. Von dort wollte Christian Strong schnell zurückschlagen. Der kanadische Spielmacher warf das Ei bis in die Endzone, wo Fabian Abfalter den Ball aber nicht unter Kontrolle bekam. Trotzdem ging es nach erfolgreichen Pässen auf Richard Weber und Philipp Haun weiter nach vorne. Direkt nach der Two-Minute-Warning war es wieder Jarvis McClam, der über einen Score jubeln durfte. Der US-Amerikaner setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und fing seinen zweiten Touchdowncatch des Abends. Der Extrapunkt ging daneben – 13:17 aus Sicht der Hausherren.

Ein zum wiederholten Mal missglückter Kick brachte die Münchner wieder an der 40-Yard-Linie in Ballbesitz. Chad Jeffries fackelte nicht lange, warf tief auf den völlig freistehenden Markell Castle, der locker zum Touchdown einlaufen konnte – 13:24 für die Raben.

Die Raiders suchten ihrerseits auch eine schnelle Antwort, kamen aber mit dem Pass Rush der Ravens nicht zurecht: Christian Strong wurde gleich zweimal gesacked, was den Drive sofort zu einem Ende brachte. München konnte nicht mehr scoren, durfte sich aber über die Pausenführung freuen.

Pick-6 erhöht die spannung

Die zweite Halbzeit startete mit der Ravens-Offensive, die aber von der Raiders Defensive rasch zum Punt gezwungen wurde. Jarvis McClam zeigte seine Returnfähigkeiten und drang bis an die gegnerische 40 Yard-Linie vor. Eine Strafe ließ den Tiroler Drive allerdings wieder weit in der eigenen Hälfte beginnen.

First Downs folgten, allerdings wurde der Drive mit einer bitteren Interception von Christian Strong beendet. Ravens Defensive Back Joschka Bartz kam mit dem Ei herunter. Die Tiroler Defensive sorgte mit druckvollem Spiel aber dafür, dass die Münchner keinen Profit aus dem Turnover schlagen konnten. Der folgende Raiders-Drive brachte nichts ein – abermals Punt.

Für das erste ganz große Highlight des Abschnitts sorgte Matthias Rebl – der Cornerback konnte einen Pass von Jeffries abfangen und das Ei direkt in die Endzone tragen. Pick Six und sechs Punkte für die Hausherren. Die anschließende Two-Point-Conversion klappte nicht – 19:24 aus Sicht der Raiders Tirol.

Nervenkitzel bis zum Schluss

Das Schlussviertel sah die Ravens zunächst in Ballbesitz. Jeffries wollte sich von seinem Fehler so schnell es geht erholen und führte sein Team bis an die Red Zone der Raiders. Die Defensive hielt – das Special Team war zur Stelle: Ein geblocktes Field Goal verhinderte nicht nur Punkte, sondern gab den Raiders auch wieder Ballbesitz.

Christian Strong nahm das Heft in die Hand, lief selbst für neun Yards und brachte anschließend einen Pass bei Bonatti für 16 Yards an. Richard Weber sorgte für 19 weitere Yards und Jarvis McClam kam auf zusätzliche 11 Yards. An den Toren zur Endzone und direkt an der 1-Yard-Linie wurde Tobias Bonatti der Ball aus den Händen geschlagen, was den Ravens das Ballrecht zusicherte. Ein bitteres Ende eines vielversprechenden Tiroler Drives.

Allerdings konnten sich die Gäste nicht aus der eigenen Hälfte befreien und sahen sich somit zum Punt gezwungen. Knapp in der Hälfte der Münchner starteten die Raiders die Mission Aufholjagd. Philipp Haun, Jarvis McClam, Marco Schneider und Richard Weber konnten im Kollektiv Raumgewinn erzielen, der die Offensive bis an die 11-Yard-Linie führte. Eine Holding-Strafe sah die Raiders bei 3&14 – Adrian Platzgummer kam zu ein paar Yards, das neue First Down blieb aus. Es waren nur noch drei Minuten zu spielen – die Tiroler spielten aus – und kamen durch Philipp Haun zum Touchdown! Die Two-Point-Conversion missglückte. Neuer Spielstand: 25:24 für die Raiders Tirol.

Spätestens jetzt war die Partie ein echter Nagelbeißer. Die Munich Ravens begannen an der eigenen 40-Yard-Linie, kamen durch Receiver Marvin Rutsch in die Hälfte der Raiders Tirol. Die Verteidigung zwang Jeffries zum Ausspielen eines vierten Versuchs. Ein kurzer Pass auf Marvin Rutsch erhielt den Drive am Leben. Zwei Minuten waren noch zu spielen.

Nach einer Holding-Strafe standen die Bayern bei 3&20 – ein Pass auf Oyewo brachte sie zu einem vierten Versuch mit zwölf Yards zu gehen. Jeffries überquerte die Line of Scrimmage und warf erst dann den Ball – Strafe gegen München, Ballgewinn für die Tiroler. Christian Strong kniete ab und die Raiders Tirol feierten einen engen 25:24 Sieg über die Munich Ravens. Es war der sechste Sieg im achten Spiel für die Männer in silver and black, die nun zwei Woche Pause haben.

Source: Pressemitteilung Tirol Raiders
Photo credit: Goran Milosavljevic
Video credit: ELF

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